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In einer Freundschaft zwischen Frauen geht so einiges vonstatten, wenn eine der Ladys einen neuen Freund hat. Prinzipiell ist das ja ein Grund für Beide, sich zu freuen. Bei uns Frauen schwingt bei solch lebensverändernden Entwicklungen jedoch immer noch ein ganzer Batzen anderer Gedanken mit: manchmal fühlt es sich an, als wäre dieser neue Mann in die Freundschaft eingebrochen wie ein Dieb, der in einem Einfamilienhaus Verwirrung stiftet.
Eine Freundschaft zwischen Frauen ist einer Liebesbeziehung von ihrer Struktur her sehr viel ähnlicher, als eine Männerfreundschaft. Im Prinzip weiß jeder: Partner kommen und Partner gehen auch wieder – eine Freundschaft hat darüber hinaus Bestand.
Problematisch wird die Situation, wenn die Balance in einer Freundschaft durch einen neuen Partner umgeworfen wird. Als “drittes Rad am Wagen” fühlt sich die Beziehung der frisch Verliebten ganz schnell mal an wie eine ungemütliche Achterbahnfahrt.
Der Freund meiner Freundin ist nicht auch mein Freund
“Mein Schatz hat gesagt… und dann waren wir… oh, in diesem Bus bin ich meinem Schatz auch schon mal gefahren…” Sätze wie diese bringen die Single-Freundin einer frisch verliebten Frau gut und gerne Mal auf die Palme.
Dabei geht es gar nicht um Eifersuchtsgefühle oder Missgunst – in einer wahren Freundschaft sollte es so etwas nicht geben – sondern es geht vielmehr um Trauer. Wenn der neue Partner dazu führt, dass die beste Freundin den Bezug zur Realität verliert und sich die Freundschaft dadurch stark verändert, fühlt es sich manchmal an, als wäre die Freundin, so wie man sie kannte, ganz einfach verschwunden.
Dass man als frisch verliebter Mensch ein wenig verblümt durch die Welt geht, kenne ich von mir selbst, das finde ich sogar in gewissem Maße charmant. Wenn sich jedoch absolut alles im Leben der Freundin nur noch um den neuen Partner dreht, ist das schlichtweg nervig – besonders als Single.
Freundin hat keine Zeit mehr für mich
Manchmal bin ich etwas überrascht über das Tempo meiner Freundinnen: während ich noch mit Dates beschäftigt bin, hat sich bei ihnen schon eine Beziehung entwickelt. Viel schlimmer ist jedoch, wenn es plötzlich unmöglich erscheint, einen Café mit ihr trinken zu gehen.
Ich habe großes Verständnis dafür, dass man viel Zeit mit der neuen Flamme verbringen möchte, wirklich! Ich verstehe es jedoch nicht, wenn sich der neue Partner in übertriebenem Ausmaß im Kopf der Freundin breit macht.
Es ist doch immer das gleiche Lied: kaum ist ein neuer Freund an Land gezogen, sind die Freunde irgendwie abgeschrieben. Natürlich möchte sie Zeit mit IHM verbringen, das verstehe ich ja, aber warum gehen manche Frauen so voll und ganz in einer Beziehung auf, dass sie kein anderes Gesprächsthema mehr kennen?
Hänge ich einem unsinnigen Gedanken nach, weil das eine ganz normale Entwicklung ist, die man bei sich selbst ganz einfach nicht wahrnimmt, oder übertreiben es einige Frauen tatsächlich? Die Antwort scheint schwer, ich habe jedoch nicht den Eindruck in Beziehungen ebenso einnehmend zu sein…Wie sieht das bei euch aus? Schon mal einen beste-Freundinnen-Catfight gehabt?
Eine neue Balance finden
Wir sind ja nicht mehr die Jüngsten. Ich weiß natürlich aus Erfahrung, dass eine Freundschaft zwischen Frauen auch flexibel genug ist, um Mr. Right Platz einzuräumen, wenn er daher geritten kommt. Eine neue Partnerschaft hat erst einmal Priorität. Nur wichtig ist, dass einem die Freundin trotzdem noch eine Rolle einräumt, die über die des dritten Rads am Wagen hinausgeht.
Es ist ein normaler Effekt, dass sich eine Freundschaft durch eine Beziehung in gewissem Maße verändert – es gilt jedoch ein neues Gleichgewicht zu finden, sodass die Freundschaft sich eben nur verändert und nicht etwa leidet.
Geschichten dieser Art strapazieren aber viele Frauen (und wahrscheinlich auch Männer)