Ins Autokino fährt man weniger des Spielfilms wegen, sondern um sich ungestört näher kommen zu können.
Knutschen statt gucken
Das klassische Kino ist ein beliebter Treffpunkt für ein erstes Date. Man sieht sich nicht gezwungen, Small Talk zu betreiben, sondern kann sich auf den Film konzentrieren, um später einen Gesprächsinhalt zu haben. Natürlich kann man sich im Dunkeln auch schon näher kommen.
Es fehlt aber die Ungezwungenheit. Das Autokino ist zum Daten eher etwas für Fortgeschrittene und Kuschelbedürftige. Im Kultkino aus den Fünfziger und Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist man ganz unter sich. Was auf der Leinwand gezeigt wird, ist nebensächlich, zumal Ton- und Bildqualität ohnehin nicht die allerbesten sind.
Man kann sich unterhalten, ohne den Sitznachbarn dabei zu stören. Raucher müssen keine Rücksicht nehmen Chipstüten können rascheln. Man kann knutschen, ohne dass man dabei beobachtet wird, denn die Wahrscheinlichkeit, dass im Wagen nebenan dasselbe gemacht wird, ist relativ hoch.
Tipps für einen romantischen Besuch im Autokino
Getränke und Knabbereien hat man am besten dabei, um die klassische Kino-Atmosphäre ins Auto zu holen. Man sollte sich am besten in die letzte Reihe stellen. In der so genannten „Love lane“ ist man am ungestörtesten.
Regenwetter erhöht die Romantik. Wenn die Tropfen auf das Autodach prasseln und die Fensterscheiben irgendwann beschlagen, erhöht sich das Kuschelbedürfnis ganz von selbst.
Alles, was über die Küsserei hinausgeht, verstößt gegen die guten Sitten und die Nutzungsordnung des Veranstalters – zumindest theoretisch. Dafür darf man beim Knutschen völlig ungehemmt sein. Aufpassen sollte man nur, dass man nicht allzu oft versehentlich auf die Hupe drückt. Autokinos sind im Vergleich zu früheren Jahren relativ selten geworden und haben einen leicht anrüchigen Ruf.
In Deutschland gibt es nur noch ca. zwanzig Autokinos, darunter in Essen, Köln, Stuttgart, Frankfurt, Berlin und Aschheim.